Die Linie der Stackkamps aus Hemeligen (heutiger Stadtteil von Bremen) ist wohl eine der ältesten der Region (heute ist der Name ausgestorben) und hatte einen Hof, welcher schon 1204 erstmals urkundlich erwähnt wird! “Darin überträgt Heinrich Herzog von Sachsen und Pfalzgraf bei Rhein, ein Sohn Heinrichs des Löwen, das Gut Stackkamp an Jordan von Bremen und Ditmar von Fögeln.” (Quelle: Friedrich Rauer: Hemelingens Straßen, Ihre Geschichte, 1. Auflage, 1999 Bremen, Selbstverlag, Seite 193)

stackkamp urkunde 1204

Woelke vom Stackkamp (*um 1480) hatte laut der Beschreibung der Höfe 1535 in Arbergen (Nachbardorf von Hemelingen) folgende Güter und musste deswegen die dahinter stehenden Steuern zahlen:

  • Haus, Scheunen, alle Bauerlichkeiten, Hausgerät und Korn = 126 Gulden, 30 Grote.

  • 10 Pferde = 45 Gulden

  • 4 Graspferde (Jungpferde) = Gulden 8

  • 2 Füllen = 2 Gulden

  • 19 Kühe = 47,5 Gulden

  • 3 Stiere (Jungbullen) = 4 Gulden

  • 6 Rinder = 9 Gulden

  • 4 Kälber = 1 Gulden und 12 Grote

  • 7 Schweine = 4 Gulden und 23 Grote

  • 6 Vasel (Jungschweine, die nicht zur Mast dienen) = 4 Gulden

  • 12 Ferkel = 4 Gulden

Summa in alles: 257 Gulden
claget 15 Gulden Schuld (Gläubiger: Woltke Sekamps Fro, Marten Hemelinge)

Quelle: Staatsarchiv Stade, Rep. 5b, Fach 104, Nr. 33, Band I „16-Pfennig-Schatz“. S. 129

Auch in Wikipedia kommt der Stackkamp mit einer Etymologie vor:

Stackkamp hieß 1204 Stockkampe und war ein Gut und eine kleines Dorf. Der Name bedeutet ein von Staken – also Latten – eingezäunter Kamp (Land, Flur)” (Quelle)

Auf dem Hof Stackkamp befindet sich heutzutage immer noch der Grabstein von meinem Vorfahren Bruen zum Stackkamp (*um 1540), dem Enkel von Woelke Stackkamp (s.o.):

Stackkamp (2).jpg

Darauf ist zu lesen:

ANNO 1617

DEN 29. SEPTEM

BER IS DE ERSAME

BRUNNCK STHACK

KAMP IN GODT ENT

SCHLAPEN DER SELEN

GODT GENEDICH IS.

DESSEN STHEN HEFT

STELLEN LATEN RICH

… (der Rest ist leider abgebrochen und verloren gegangen)

Die Grabinschrift ist im regional verbreiteten Plattdeutsch geschrieben und bedeutet auf Hochdeutsch: “Anno 1617, den 29. September ist der ehrsame Brunnick (Brün) Stackkamp in Gott entschlafen, der seinem Gott gnädig ist. Dessen (Grab-)Stein hat aufstellen lassen Rich…”

Es gibt heute sogar eine Bushaltestelle in Bremen, welche den Namen „Stackkamp“ trägt.

Mehr über den Stackkamp gibt es in folgenden zwei Büchern von Friedrich („Fritz“) Rauer:

  1. “Hemelingen Notizen zur Vergangenheit”, 1987, Bremen, Sturm Druck

  2. “Hemelingens Straßen” , 1999, Bremen, Selbstverlag